Ein langer Titel für einen Film, der gerne etwas länger gewesen sein könnte! Aber gar nicht schlimm, Ende Juli kommt immerhin schon Teil 2 dieses Films! (also morgen haha). Aber ich greife vor.
Handlung
Bei “Sword Art Online” handelt es sich um eine Realität in der ein neues Spiel am 6. November 2022 erscheint. Es ist ein VRMMORPG (Virtual Reality Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) und die Welt erwartet ungeduldig den Start. Doch dieser verwandelt sich für viele Day-One-Spieler schnell von einem Traum in einen Albtraum als verkündet wird, dass sie sich nicht mehr ausloggen können. Ein versterben im Spiel hat die gleiche Konsequenz im Real Life und ein von außen erzwungenes ausloggen ebenso. Die Spieler sind plötzlich Gefangene die im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Überleben kämpfen müssen, da alle noch Lebenden am Ende nur dann Freiheit zurückerlangen, wenn die Spieler die 100. Ebene des Spiels erfolgreich abschließen.
Wir folgen im Sword Art Online Anime den Protagonisten Asuna, die bisher kaum Spielerfahrung hat und dem sehr erfahrenen SAO Beta-Spieler Kirito. Während der Anime aus der Sicht von Kirito gezeigt und erzählt wird erhalten wir in diesem Film Einblick in Asunas Gefühlswelt und erleben die ersten Monate in der Welt von Sword Art Online aus ihrer Sicht. Das SAO Franchise erhält dadurch mehr Tiefe.
Meine Gedanken
Wo soll ich nur anfangen. Ich bin soo froh, dass ich an diesem Dienstag wo der Film im Kino lief nur Zeit gefunden habe die erste SAO Anime Folge zu schauen. Mehr habe ich leider – nein, zum Glück! – nicht vorher geschafft. Ich wusste, dass der Film bald läuft, hatte das genaue Datum aber nicht auf dem Schirm, weshalb der Kinobesuch sehr spontan war. Meiner Meinung nach darf man die beiden Sachen – Anime und diesen Film – nicht zu genau gemeinsam unter die Lupe nehmen. Zumindest nicht, wenn man noch Spaß beim Film schauen haben möchte.
Es gibt SO viele Veränderungen und Änderungen im Gegensatz zu dem schon lange existierenden Anime, dass ich teilweise aus dem Kopfschütteln im Kino gar nicht mehr raus kam. Da ich mich dabei aber nicht auf Fakten, sondern nur eine meine Erinnerung verlassen konnte, konnte ich den Film trotzdem genießen. Den Anime im x-ten Rewatch danach zu Hause weiterzuschauen ging aber leider nicht mehr. Und das ist der Punkt. Man muss die beiden Sachen wirklich getrennt voneinander schauen um Spaß daran zu haben.
Es wurde auf Seiten von Asuna ein komplett neuer Charakter eingeführt. Sie heißt Mito in SAO. Ich bin nur bekannt mit dem Anime von SAO und nicht mit den Mangas oder der Vorlage, den Light Novels, aber dieser Charakter ist neu für mich. Komplett neu. Und doch wird sie im Anime behandelt, als wäre sie schon immer da gewesen. So gesehen haben sie hier versucht Asunas Hintergrundgeschichte mit ihrer Freundin etwas mehr Tiefe zu geben, was aber leider nicht gut funktioniert hat in meinen Augen, zumindest nicht im Vergleich. Wenn man den Film für sich betrachtet war es eine gute Einführung des Charakters und ich mochte sie auch sehr gerne.
Es kommen alleine dadurch aber eben einfach Szenen im Film vor, die richtig sinnlos wirken, weil sie keinerlei Auswirkung auf die “Zukunft” die ich durch den Anime von SAO kenne hat und das ist so schade! Man hätte die Zeit wirklich gut nutzen können um einigen schon vorhandenen Szenen mehr Tiefgang und Hintergrundinformationen zu geben, stattdessen dichtet man Szenarien dazu, die keine Auswirkung auf die Zukunft haben? Sorry, das hätte man besser machen können. Aaaber ich fand z. B. die Szene mit Kirito und Asuna nachdem sie die Brote mit Butter gegessen haben richtig gut. Das war ne Szene, die hätte auch genau so in SAO beinhaltet sein können und das fand ich richtig schön. Davon hätte ich gerne mehr gehabt!
Generell schafft es der Film aber trotzdem vor allem Asuna mehr Tiefgang zu geben. Wir wussten zwar schon einige Informationen über sie aber mir war z. B. gar nicht bekannt, wieso Asuna sich überhaupt in SAO eingeloggt hat und ich fand es richtig toll, Einblick darin zu bekommen. Ebenso fand ich es richtig schön, dass ihr Charakter viel tiefgehender gezeigt wurde und so auch ihre Gefühlswelt. In SAO beißt sie in ein mit Butter beschmiertes Brot rein und mampft es schnell und vermutlich begeistert auf. Und in diese Szene wurde im Film viel mehr Tiefgang gebracht mit einer “Food Wars Szene” aus Asunas Sicht. Ich finde die Beschreibung ziemlich passend und es hat dadurch nochmal mehr Spaß gemacht Kritio und Asuna zu beobachten wie sie sich (nochmal) kennenlernen.
Trotzdem haben sie es geschafft in einige Bereiche mehr Licht ins Dunkle zu bringen. Zum Beispiel haben wir Einblick darin bekommen, wieso Asuna am Anfang des Animes einen Umhang trägt. Das war ziemlich gut umgesetzt.
Tatsächlich war die überwiegende Meinung die ich auf Twitter zum Film gelesen habe, dass Kirito hier im Film mehr Tiefgang bekommen hat. Und ich verstehe es nicht. Asuna hat Tiefgang bekommen! Aber Kirito? Kaum mehr als im Anime sowieso schon oder sowieso nicht. An dem Punkt kann ich also definitiv nicht zustimmen.
Was wirklich nicht schön umgesetzt gewesen ist, waren die verschiedene Sichtweisen auf die gleiche Szene. Asuna und Kirito treffen sich kurz nach dem Finale nochmal und beide Szenen sind im Anime und im Film KOMPLETT unterschiedlich dargestellt gewesen. Anderer Ort, andere Themen… Ich weiß, dass man eine Situationen aus anderen Blickwinkeln betrachten kann und sich dadurch durchaus Unterschiede in der Wahrnehmung und im Ablauf abbilden aber das war mir definitiv ein zu großer Wahrnehmungsunterschied. Fand ich deplatziert und unnötig.
Wir müssen uns auch zumindest kurz über den Zeichenstil unterhalten. Ich finde keine guten Vergleichsbilder um sie euch zeigen zu können aber zumindest vom Gefühl her war der Zeichenstil vom Anime und vom Film komplett unterschiedlich. Im Film wirkte alles irgendwie… faul. Als ob man sich beim Zeichnen nicht so viel Mühe geben musste, weil SAO ja eh schon ein großes Franchise ist. So wirkte es zumindest auf mich.
Kurz vorm Schluss dieser Review möchte ich kurz noch auf das epische Finale eingehen. An dieser Stelle fand ich es wirklich nicht schlimm, dass die Geschehnisse verändert wurden, weils im Film halt wirklich tausend mal cooler war wie die Truppe gegen den Endboss gekämpft haben. Da bin ich als Zuschauerin voll auf meine Kosten gekommen und wurde mit Gänsehaut belohnt. Eine wirklich schöne Umsetzung der Geschehnisse mit einigen Veränderungen alleine schon durch den Charakter Mito.
Abschließende Worte
Eine schöne Ergänzung des Sword Art Online Universum. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Film und es war auch wirklich schön, den hier im Kino sehen zu können! Und das, trotz der vielen negativen Punkte die ich einfach anbringen musste in dieser Review. Da spricht auch nicht das SAO-Fangirl aus mir, sondern einfach die Tatsache, dass der Film gut für sich stehen kann, man ihn aber wirklich nicht mit dem Anime im direkten Vergleich stellen kann und sollte. Ich würde auf jeden Fall nicht empfehlen den Anime und direkt davor/danach diesen Film zu schauen, weil man dann aus dem Fluchen und Vergleichen wahrscheinlich gar nicht mehr rauskommt. Dennoch habe ich meine wichtigsten Punkte vorgebracht und freue mich ohne Zweifel sehr auf den zweiten Film. Ich bin super gespannt, ob sie dort eine neue “Geschichte” erzählen oder er ganz im Stil des ersten Films stattfindet.