Ich wäre ohne Zarisia wahrscheinlich nicht auf das Spiel aufmerksam geworden und dafür möchte ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei ihr bedanken!
Das Spiel hat mich so positiv überrascht, dass ich ihm sehr gerne diese Review widmen möchte, nicht zuletzt um meinen Kopf frei zu bekommen um direkt im Anschluss den zweiten Teil spielen zu können.
Handlung
Es handelt sich hierbei um ein Indie Adventure RPG in Pixeloptik mit einer wunderschönen Geschichte und kleinen Rätseln und Minigames.
Wir begleiten die beiden Doktoren Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts, die den Auftrag haben, den Lebenswunsch von Johnny Wyles zu erfüllen. Sie arbeiten für die Firma Sigmund Corp., die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen auf dem Sterbebett mit Hilfe von einer Maschine und den Mitarbeitern einen Lebenstraum zu erfüllen. Dies geschiet, indem, mit Hilfe von den bisherigen Erinnerungen des Patienten, einige Modifikationen im Gehirn vorgenommen werden, damit das Leben des Patienten verändert und neu eingepflanz werden kann. Da damit die tatsächlichen von den neuen Erinnungen abweichen ist es notwendig, dass der Patient bereits im Sterben liegt, um diesen Vorgang ausführen zu können. Und so erleben wir in der Rolle der Doktoren die Lebensgeschichte von Johnny Wyles rückwärts und seine neue Lebensgeschichte mit seinem größten Wunsch vorwärts.
To the Moon ist das vierte Videospiel von Kan „Reives“ Gao und die erste kommerzielle Produktion seiner unabhängigen Videospielfirma Freebird Games. Es ist am 1. November 2011 erschienen und zählt damit zur Kategorie Retro.
Dieses Spiel ist der Beginn einer Spielereihe die sich um die beiden Doktoren und ihre Patienten drehen. “To The Moon” gilt dabei als Einstieg in die Reihe, gefolgt von der Vorgeschichte zur zweiten Episode “A Bird Story”. Episode zwei ist “Finding Paradise” und mit “Impostor Factory” als dritten Teil findet die Reihe ihren Abschluss.
Meine Gedanken
Ich wusste überhaupt nicht worauf ich mich hier eingelassen habe. Damit euch das nicht auch passiert werde ich hier einige Details zum Spiel verraten ohne zu sehr vorzugreifen, damit man trotz der Review ein tolles Spielerlebnis hat und wenigstens ungefähr weiß, was auf einen zukommt.
Das Spiel startet mit einem Autounfall von Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts. Man wird irgendwie in die Geschichte reingeworfen aber irgendwie auch nicht. Denn die eigentliche Geschichte von Johnny Wyles fängt hier erst an, während wir als Spieler noch gar nicht richtig wissen, wieso weshalb warum ihn die Doktoren aufsuchen. Daher war es für mich schon sehr spannend herauszufinden, was hier eigentlich passiert.
Wir betreten nach einer kleinen Suche eine Villa und werden von zwei Kindern am Klavier und der Haushälterin begrüßt. Dann erfahren wir, dass Johnny Wyles im Sterben liegt und wir ihm seinen letzten Wunsch erfüllen sollen. Er möchte gerne auf den Mond. Wie ich in der “Handlung” bereits beschrieben habe passiert dies mit Hilfe einer Maschine die auf die Erinnerungen des Patienten zugreift.
Um genug Daten zu sammeln damit wir diesen Wunsch erfüllen können, müssen wir sein Leben erst einmal rückwärts verfolgen. Dabei ist es essenziell und wichtig ein “Memento” zu finden und freizuschalten. Dies ist ein Gegenstand, der besonders mit der aktuellen Erinnerung verknüpft ist. Da dieser aber geschützt ist muss man in jedem Level erst genug Einzelheiten der Erinnerung sammeln um das Memento aktivieren zu können. Dies geschieht dann immer mit einem kleinen Minigame, einer Art Schieberätsel.
Ohne zu Rätseln und zu Puzzlen kommt man hier also gar nicht mehr weiter. Ich habe zwar in manchen Leveln etwas länger gebraucht um zu verstehen, was das Spiel von mir möchte aber insgesamt war es trotzdem immer spaßig und schön sich auf die Suche zu begeben und es war nie unmöglich alles zu finden.
Das Spiel erschwert einem das Spielerlebnis mit fehlenden Einzelheiten sehr. Ich habe das Spiel komplett mit dem Controller am PC gespielt und es war mit dem Joystick gar nicht machbar, mit dem Steuerkreuz ging es dann schon eher. Man hat nie so richtig gesehen wo es eigentlich weiter geht, aber wenigstens wurden einem alle Ein- und Ausgänge durch Pfeile angezeigt. Auch hat man keine Anhaltspunkte, mit welchen Gegenständen man alles interagieren kann und was nicht. Das sind so ziemlich meine größten Kritikpunkte an dem Spiel.
Die Story an sich ist ziemlich schön. Wir werden vor Vollendete Tatsachen gestellt und müssen auf detektivische Art und Weise herausfinden, was im Leben von Johnny passiert ist und erfahren und vor allem verstehen wir immer mehr von dem, was passiert ist. Wir verstehen seine Geschichte quasi rückwärts und das fand ich ziemlich cool. Auch, wenn es zu Beginn ganz schön nervig war ständig neue Informationen aber kaum Erklärungen zu bekommen.
Neben der Geschichte von Johnny lernen wir auch viel über die Doktoren Eva und Neil und die Dynamik der beiden. Man kann sich am Anfang sogar dafür entscheiden, mit welchem Doktor man vorrangig spielen möchte. Da ich mit Eva gespielt habe weiß ich nicht, was alles anders ist, wenn man Neil spielt aber generell vermute ich, dass es vorrangig bei der Entscheidung darum ging, mit welchem Doktor man im Spiel rumläuft.
Die Dynamik der beiden ist generell super witzig und hat mir immer wieder aufs neue ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert. Vor Allem Neil habe ich sehr ins Herz geschlossen, der bei jedem Memento einen lustigen Nerd-Spruch rausgehauen hat und Eva hat sich immer wieder darüber aufgeregt, irgendwann habe ich mich sogar richtig auf die nächste Szene davon gefreut.
Wenn man denkt, man hat das Spiel jetzt so wirklich verstanden werden übrigens irgendwelche Variablen komplett verändert oder auf den Kopf gestellt, was dafür sorgt, dass es das Spiel die gesamte Zeit über schafft, dass man immer wieder überrascht wird und keine Ahnung hat wie es weitergehen könnte. Es hat einfach durchgängig Spaß gemacht und es kam immer wieder was neues, obwohl sich so viel wiederholt. Ironisch aber gut.
Abschließende Worte
Zur Story an sich möchte ich gar nicht zu viel verraten, meiner Meinung nach muss man die einfach selbst erlebt haben um es zu verstehen und wert zu schätzen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass mich das Ende unfassbar berührt hat und es die ganze Mühe Wert war. Ich habe das Spiel mit knapp 5 Stunden abgeschlossen, die durchschnittliche Durchspielzeit liegt wohl bei 4,5 Stunden. Ein kleines Spiel, dass man gut an einem oder zwei Tagen durchspielen und genießen kann. Ich bin so froh darüber dieses Spiel kennengelernt und gespielt zu haben. Und ich freue mich schon sehr auf die weiteren Teile der Spielreihe!