Text geschrieben am 25.01.2024.
Ich habe gefragt, ob ihr Fragen an mich habt und eine schöne davon ist: erzählt mal über deine Beziehung zur Farbe Pink/rosa. Danke peachy_frogss für diese schöne Frage!
Und das mache ich sehr gerne, denn es ist weitaus mehr als “ich mag pink halt”.
Ich habe mir bereits mit 13 Jahren die Haare gefärbt und habe es sehr geliebt. Pink war aber niemals dabei und hätte man mir damals gesagt, dass ich pink irgendwann so liebe, hätte ich die Person für verrückt erklärt.
Damals hatte ich nämlich eine große Distanz zu dieser Farbe. Aus diversen Gründen. Es fing an mit Schulkameraden, die andere dafür ausgelacht haben, wenn man sagte, dass man rosa mag. Und es ging weiter mit Aussagen von vereinzelten Leuten, dass ich nicht Mädchenhaft genug für rosa bin und das habe ich auch jahrelang einfach geglaubt.
Für mich als unsicheren Teenager der seinen Platz im Leben und in der Welt noch nicht gefunden hatte, habe ich diese Farbe also aus verschiedenen Gründen gemieden und auch 15 weitere Jahre war diese Farbe für mich tabu.
Wie konnte es aber dazu kommen, dass heute viele Menschen, wenn sie die Farbe Pink/rosa sehen, direkt an mich denken müssen? (wofür ich übrigens sehr dankbar bin!)
Ich würde sagen, der Grund für den Wechsel war mein Neustart im Leben Anfang 2019. Ich durfte meine Haare über 8 Jahre nicht mehr färben und wenige Tage nach der Trennung war die erste Sache die ich gemacht habe: blondieren!
Aus Protest, aus Trotz, aus Freiheitsgründen. Und es hat schrecklich gut getan. Da es sich hierbei um eine Zeit gehandelt hat, wo ich mich selbst erst wieder kennenlernen musste, habe ich vieles ausprobiert und teilweise auch einfach neu entdeckt.
Meine Haare waren seitdem mal ne Zeit lang blond, mal grün, lange blau, viel lila und an Weihnachten auch mal halb rot halb grün.
Da ich lange bei blau war und diese Farbe wirklich schwer wieder weg zu bekommen ist, bin ich dann ne lange Zeit lila gewesen mit vielen verschiedenen Variationen, Kombinationen, etc.
Bis ich mich dann endlich getraut habe ins pink zu gehen, Mitte 2020 war es so weit. Und seitdem bin ich dabei geblieben. Es ist so wild für mich, dass es eine Farbe wirklich geschafft hat so lange für mich schön zu bleiben.
Allerdings haben wir ja auch lange Zeit keine Zeit miteinander verbracht und ich habe das Gefühl, dass ich das jetzt versuche aufzuholen. Jetzt endlich, wo ich stark genug bin, dass mir die Meinung von anderen in diesem Bereich komplett egal sind.
Es gibt übrigens kein “zu viel pink”, nur, damit ihr das wisst.
Rosa ist für mich auf jeden Fall zu einer Lebenseinstellung und irgendwie auch Teil meiner Identität geworden. Ich habe so unfassbar vieles in rosa und pink in meinem Leben und ich liebe alles daran so sehr. Ich kann die Farbe endlich komplett ausleben und meine Freude daran spüren und teilen.
Es war ein holpriger Start aber eine wunderschöne Zeit seitdem.
Ich sage nicht, dass ich nie wieder eine andere bunte Haarfarbe möchte oder es für immer meine signature Farbe ist. Aber ich erfreue mich so lange ich kann daran, dass ich mich und andere mit dieser Farbe glücklich machen kann und der Schmerz ohne diese Farbe aus der Vergangenheit fast schon vergessen ist.
Vielen herzlichen Dank fürs Lesen!
Meine Mutter sagte immer, dass ich kein rosa tragen soll. Es ließe mich wie ein rosa Schwein aussehen… sowas stellt viel mit einen an. Heute habe ich gerne rosane und pastellige Accessoires an mir. Man soll es so machen, wie man sich wohl fühlt. Punkt. Und ich hätte soooooooo gerne rosane Haare 🙂