Seit ein paar Tagen gibt es die neue Netflix-Serie Living with Yourself mit Paul Rudd auf der beliebten Streaming-Plattform. Sie zeigt mit einem sehr düsteren Hintergrund, wieso zwei Paul Rudds besser sind als ein Paul Rudd und erweckt ein fatales Gedankenspiel zum Leben. Die 8 Folgen mit je 20-30 Minuten entführen den Zuschauer in eine surreale Welt.
Das Leben von Miles geht den Bach runter. Im Job läuft es einfach nicht und sein Kollege läuft ihm den Rang ab. Mit seiner Frau kriselt es und trotz langem versuchen bleibt das erste Kind aus, obwohl die beiden schon 10 Jahre zusammen sind. Miles sieht sich in der typischen Loser-Situation und möchte etwas daran ändern. Er fährt auf Rat seines Kollegen in ein Spa und ab diesem Zeitpunkt ändert sich sein Leben drastisch.
Ich habe die Serie in einem Rutsch durchgeschaut. Der Trailer hat mich sofort angesprochen, wobei hier Paul Rudd auch eine große Rolle gespielt hat. Ich mag ihn als Schauspieler sehr gerne und kenne ihn überwiegend nur aus Filmen, daher fand ich es mal schön, ihn in einer Serie zu sehen. Der Trailer hat nicht all zu viel verraten, jedoch mehr als ich in meiner Handlung und zum Verständnis braucht es schon ein paar mehr Informationen.
Die Geschichte wird aus zwei bzw. drei Blickwinkeln erzählt. Für ein besseres Verständnis für jede Szene wird also immer wieder zurückgespult und eine andere Perspektive erzählt. Dies fand ich ehrlich gesagt am spannendsten. Denn, es sieht nicht immer so aus, wie es ist! Man kennt ja den Spruch “Es ist nicht das, wovon du denkst” wenn man in einer Kompromittierenden Situation gesehen wirst. Und genau dies macht sich die Serie zu Nutze. Durch das Zurückspulen bin ich an der ein oder anderen Stelle kurz irritiert gewesen, durch Wiederholung von Schlüsselszenen wurde dies aber sehr gut gelöst finde ich.
Im genaueren geht es darum, dass Miles einen Doppelgänger an seiner Backe hat. Den Grund hierfür möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten, ich finde ihn aber simpel gesagt völlig genial. Ich glaube, auf diese Weise habe ich diese spezielle Thematik noch nie in den Medien aufbereitet gesehen. Es hat unfassbar Spaß gemacht diesem Gedankenspiel beizuwohnen und die Folgen dessen zu beobachten!
Dadurch, dass es nun 2x Miles, aber nur eine Frau, nur einen Ehering und nur ein Leben gibt, bekommt dieses Doppelte Lottchen Spiel eine ganz eigene Dynamik. Die Charaktere kommen in unmögliche Situationen rein und müssen zusehen, wie sie damit klar kommen. Wie sie mit ihren Gefühle umgehen vor allem. Und oft habe ich mich dabei erwischt wie ich dachte “Wie würde ich in dieser Situation nun reagieren?”.
Allein vom Trailer her meinte mein Freund, dass die Serie bestimmt lustig ist. Und ganz ehrlich – der Schein trügt. Als lustig würde ich die Serie ganz und gar nicht bezeichnen. Versteht mich nicht falsch – lachen musste ich. Aber es war häufig tatsächlich eher aufgrund von “Schwarzem Humor” der hier sehr offen ausgelebt wird. Aber ansonsten war die Serie eher düster und ernst und ich mochte das sehr. Ich hatte am Anfang sowas schon gehofft und hatte auch ein bisschen die Hoffnung, diese Serie geht von der Spannung her in die Richtung von der Netflix Serie “YOU”. Dem war nicht so, die beiden unterscheiden sich schon sehr, aber spannend und mitreißend war Living with Yourself dennoch!
Ein cooles Gimmick fand ich, dass es mit jeder Folge immer chaotischer im Leben von Miles wurde und das Intro dies auch wunderbar wiedergegeben hat. Denn auch das wurde immer verrückter und chaotischer und mir ist dieser Umstand erst in der vorletzten Folge so richtig aufgefallen. Fand ich dennoch cool.
An dieser Stelle möchte ich auch die Schauspielerische Leistung von Paul Rudd loben. Es ist garantiert schwer zwei Rollen zu spielen, die sich auch noch so oft begegnen und miteinander interagieren. Ich weiß nicht, in wie weit hier Doubles eingesetzt oder digital nachgeholfen wurde aber ich fand es eine tolle Leistung und es sah alles den Umständen entsprechend realistisch aus.
Wer ein paar Stunden einfach nur abschalten möchte, Spannung mag und von guter Unterhaltung angetan ist, ist bei dieser Serie genau richtig. Ich mochte die Dynamik der Schauspieler, die Geschichte hat einiges hergegeben ohne langweilig zu werden und nach jeder Folge dachte ich “Huch, schon vorbei? Ist doch gerade so interessant!”.
Mehr möchte ich von einer kurzweiligen Serie auch gar nicht und daher hat Living with Yourself meinen Nerv definitiv getroffen und der schwarze Humor war in meinen Augen eine wunderbare Ergänzung.
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