Netflix hat offensichtlich gerade einen Lauf und hat vor wenigen Tagen Daybreak herausgebracht! Ich kann nicht anders, als direkt noch eine Serien Review nach Living With Yourself hinterher zu schieben. Und bitte schließt diese Review nicht sofort, wenn ich nun das Wort “Zombie” fallen lasse. Ja, der Serie liegt eine Art Zombie-Apokalypse zu Grunde, aber hier wird sich tatsächlich mehr auf die Post-Apokalypse und deren Folgen konzentriert, als auf die Zombies, weil …
…Amerika von einer nuklearen Biowaffe angegriffen wurde. Viele Menschen sind daran gestorben. Einige Jugendliche haben jedoch den Anschlag überlebt und müssen sich nun in diesem Chaos zurecht finden. Und das ohne Erwachsene, denn scheinbar haben sich alle über 18 Jahren in eine Art Zombies verwandelt, sogenannte Ghoulies. Die Jugendlichen haben nun mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen um in dieser neuen Welt zu überleben, während sich die Stadt in viele Territorien mit Machtkämpfen aufgeteilt hat.
Oh man, wo soll ich anfangen, Daybreak in den Himmel zu Loben? Tatsächlich geht es hier eben eher um die Auswirkungen einer solchen Apokalypse, als um die Zombies. Die sind eher so eine kleine Randerscheinung und hier und da für ein paar Witze gut. Eine weitere Ergäzung in dieser Welt ist die Tatsache, dass alle Tiere mutiert sind. So passiert es, dass hier und da mal ein riesiger Mops durchläuft.
Wir begleiten in dieser Geschichte Josh auf seinem Weg, seine Freundin Sam Dean (wer muss hier noch an Supernatural denken?) zu finden. Diese Aufgabe stellt sich als schwieriger heraus als er dachte. Seit dem Beginn der Apokalypse sind bereits ein paar Monate ins Land gezogen. Dennoch sind noch nicht alle Vorräte geplündert, die Autos haben noch Benzin, es gibt noch Strom, generell kann man mit ein paar Überlebenstipps gut klar kommen. Das mit Abstand schlimmste sind jedoch die verschiedenen Gruppierungen die sich gebildet haben. Die Cheerleader sind zu Amazonen geworden die gegen Männer sind, die Sportler folgen ihrem Alpha, die Gaming Nerds haben sich zusammengetan… und dann gibt es da eben noch Josh, der sich vorerst alleine durchschlägt.
Josh ist ein richtig toller Charakter den ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Kein Wunder eigentlich, denn er durchbricht sehr regelmäßig die vierte Wand bei Daybreak und über diese Tatsache werden auch sehr viele Witze gemacht. Er bekommt auch oft dieses Recht von anderen Charakteren abgesprochen, was dem ganzen nochmal eine schöne, humoristische Note verleit. Außerdem gibt es hier generell viele schöne Details, beispielsweise wird immer am Anfang jeder Folge kreativ das Wort Daybreak eingebaut, welches auch im laufe der Zeit noch an Relevanz entwickelt.
Generell musste ich SO viel Lachen und Schmunzeln bei dieser Serie. Hier stimmt einfach alles! Sympatische Charaktere, eine zum Setting passende Optik, tolle Kostüme, ein spannender roter Faden, viel Humor (auch schwarzer Humor) und ganz ganz viele Anspielungen an Medien, die fast jeder in meinem Alter verstehen sollte. Von Star Wars über Modern Family oder Musicals ist hier wohl alles dabei.
Außerdem ist die Aufmachung der Serie äußerst kreativ und die Ideen die hier einfließen sind SO genial! Ohne zu viel zu verraten, kann ich nur sagen, dass hier diverse stilistische Merkmale einfließen. So wird die Serie mal kurz zur Sitcom oder glänzt in Comic-Optik. Oder ein Charakter spricht gar nicht oder alle hören nichts und das wird unfassbar gut eingebaut, so hat man wirklich für eine kurz riesigen Spaß und wird völlig in diese Welt entführt. Ich habe jede Minute dieser Serie geliebt und ihr soweit es ging meine volle Aufmerksamkeit geschenkt.
Ein besonders schönes Mittel war in meinen Augen, dass ganz oft Schrift mit im Spiel war. Sei es, dass jemand dadurch Gedanken, ungesagtes oder einfach witzige Notizen an die Hand bekommen hat. Einfach herrlich!
Und gerade habe ich schon das Wort Comic ausgeschrieben. Die Serie basiert auf einem Comic, was ich mir ehrlich gesagt bei der Art der Serie schon gedacht hatte. Es ist eine Netflix Original Serie basierend auf einem Comic bzw. einer Graphic Novel von Brian Ralph aus 2006 und ich bin so unfassbar dankbar dafür!
Neben Josh versammeln sich im Hauptcast noch ein schwuler pazifistischer Samurai, ein kleines Genie, die ein Feuerteufel ist der es Faustdick hinter den Ohren hat und eine Lehrerin. Wie das zusammen funktionieren kann, solltet ihr euch unbedingt selbst anschauen!
Ich kann Daybreak wirklich nur sehr empfehlen und jedem ans Herz legen, der auf solche Settings und verrückte Serien steht, wo man viel zu Lachen hat. Gerade für Fans von Zombieland oder Mad Max ist die Serie ein Muss.
Ich hatte riesigen Spaß und würde mir eine zweite Staffel von Herzen wünschen! Also verbreitet unbedingt überall, wie toll ihr diese Serie findet, wenn ihr sie denn gesehen habt. Unerwarteter weise habe ich hier einen neuen Liebling gefunden, der auch noch mit einem richtig fiiiesen Cliffhanger endet! Ach, ich hab übrigens richtig Lust auf den Comic bekommen.